Nachhaltige Ressourcennutzung: Reicht die Biomasse in der Region Krefeld und Venlo für die Produkte von morgen?

INTERREG  Konsortium  unter  Koordination  der  Phytowelt  GreenTechnologies  GmbH, Nettetal untersucht Biomassepotenziale in den Städten Krefeld, Venlo und deren Umgebung für die zukünftige Nutzung in Produkten der Chemie- und Lebensmittelindustrie. Die Studie starten in diesen Tagen und soll bis Mai 2016 Ergebnisse liefern.

„Eine  nachhaltig  gestaltete  Zukunft  im  Sinne  einer  künftigen  Kreislaufwirtschaft  ist  nur  dann möglich,  wenn  nach  der  Energiewende  nun  auch  die  Rohstoffwende  vollzogen  wird.  Hierfür müssen nachwachsende Rohstoffe wie auch Reststoffströme in Wertstoffe umgewandelt werden, die für die Chemie- und Lebensmittelindustrie als Grund- oder Endprodukt dienen können. Ein entscheidender Punkt ist dabei die Wirtschaftlichkeit und Qualität des vorhandenen Biomassepotenzials einer Region.“, so Dennis Herzberg, Projektleiter des Innovationsnetzwerks RIN Stoffströme.

„In den Niederlanden wird schon seit geraumer  Zeit und in enger Zusammenarbeit mit Vertretern öffentlicher Belange, der Forschung und mit Betrieben entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Nahrungsmitteln an der Entwicklung sogenannter ‚Metropolitan Foodcluster‘ gearbeitet. Dabei spielt die ‚horizontale‘ Integration von Biomasseströmen sowohl aus der Forst- und Landwirtschaft, aber auch anderer Sektoren, eine entscheidende Rolle“, erklärt Dirk Wascher vom Forschungsinstitut Alterra (Wageningen UR).

Dieses Biomassepotenzial soll nun in den Städten Krefeld und Venlo sowie deren grenzübergreifenden Regionen an Rhein und Maas (Limburg, Nord-Brabant und Mittlerer Niederrhein) untersucht werden, da hier auf engem Raum potentielle Rohstofflieferanten, verarbeitende Industrien und Abnehmer vorhanden sind. Hierfür werden Restströme aus Land- und Forstwirtschaft, industrieller Produktion, Energieerzeugung, Lebensmittelindustrie sowie der städtischen Abfallentsorgung geprüft, um anschließend eine Wirtschaftlichkeitsanalyse des Transportes, Handlings und der Lagerhaltung dieser Ströme zu ermöglichen.

„Das Projekt ist ein weiterer Schritt zu einer nachhaltigeren (bio-)chemischen Produktion. Aus Reststoffen der Lebensmittelherstellung und landwirtschaftlichen Produktion mit natürlichen Prozessen Substanzen und Materialien herzustellen, die die Chemie sonst überwiegend aus petrochemischen Rohstoffen synthetisiert, ist die richtige Entwicklung. Hierdurch wird die Syntheseleistung der Natur genutzt und zugleich ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Ziel   ist   eine   nachhaltigere   Wirtschaftsform,   die   mit   den   Ressourcen   unserer   Erde verantwortungsvoll und sorgfältig umgeht.“ beschreibt Dr. Peter Welters, Geschäftsführer der Phytowelt GreenTechnologies GmbH, die Zielsetzung.

Hervorgegangen ist das Projekt aus dem regionalen Innovationsnetzwerk „Modellregion für eine innovative und nachhaltige Stoffstromnutzung“, kurz RIN Stoffströme. Projektpartner neben der Phytowelt sind: Alterra (Wageningen UR), CLIB2021, Umweltberatung Gabi Schock sowie die Wirtschaftsförderung Krefeld.

Das Projekt „Studie über das Biomassepotenzial der Städte Krefeld, Venlo und deren Umgebung“ wird im Rahmen des INTERREG-Programms „Deutschland-Nederland“ mit Mitteln des Europäischen  Fonds  für  Regionale  Entwicklung  (EFRE)  und  der  euregio  rhein-maas-nord kofinanziert.

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