ZIELE

Das Innovationsnetzwerk „Modellregion für eine innovative und nachhaltige Stoffstromnutzung“ befasst sich in der Region Rheinland mit einer verbesserten Nutzung von Rohstoffen. Um das Potenzial von Biomasse, Reststoffen und Abfällen aus der Region nicht nur zur Gewinnung von Energie zu nutzen, sollen sie zuvor industriell als Werkstoffe und Chemikalien verwendet werden. Ziel ist eine sogenannte Kaskadennutzung dieser Rohstoffe. Dazu sollen Restströme aus Land- und Forstwirtschaft, der industriellen Produktion, der Energieerzeugung, der Lebensmittelindustrie, oder städtische Abfälle einer stofflichen Verwertung zugeführt werden. Hierfür sollen im RIN regionalspezifische Konzepte entwickelt werden.

Das RIN Stoffströme adressiert damit die beiden großen gesellschaftlichen Herausforderungen Rohstoffverknappung und Klimaschutz. Um hierfür den Weg zu bereiten, sollen alle relevanten Akteure aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft in einen transdisziplinären Dialog eingebunden werden. Es ist heute klar erkannt, dass die Lösung dieser Herausforderungen zum einen nur über eine interdisziplinäre Verzahnung und Zusammenarbeit verschiedener naturwissenschaftlicher und ingenieurwissenschaftlicher Disziplinen realisiert werden kann. Zum anderen gilt es auch bestehende technische und gesellschaftliche Eintrittshürden für diese neu zu entwickelnden Technologien zu überwinden. Hierzu soll im RIN Stoffströme ein sogenannter transdisziplinärer Ansatz gewählt werden. Hierbei sollen neben verschiedenen Forschungsdisziplinen möglichst frühzeitig Wirtschaft, Bürger und Verbraucher in einen gemeinsamen Dialog aufgenommen werden. Hierdurch soll ein gegenseitiges Lernen bereits im Entstehungsprozess möglicher Nutzungskonzepte von Rohstoffen möglich werden.

Durch die frühzeitige Einbindung gesellschaftlicher Gruppen (z.B. Gewerkschaften, Kirchen, Interessensverbände) soll die Akzeptanz für die erforderlichen Technologien und die Nutzung von bisherigen Reststoffen in stofflichen Produkten gefördert werden. Zugleich kann hierdurch über den gesamten Prozess ein konstantes Feedback von Verbrauchern und Praktikern eingeholt werden. Dadurch verbindet das RIN die wissenschaftliche / ökonomische Diskussion und die gesellschaftliche / soziale Diskussion entlang konkreter Wertschöpfungsketten.

Im RIN Stoffströme wird dazu ein transdisziplinäres Netzwerk zwischen den relevanten Akteuren in der Region aufgebaut. Durch einen regions- und themenspezifischen Dialog sollen so technisch & gesellschaftlich tragfähige Stoffstromnutzungskonzepte identifiziert werden. Um dies zu bewerten stehen folgende Kriterien im Fokus:

  • Rohstoffverfügbarkeit
  • Wissenschaftliche bzw. technische Machbarkeit
  • Ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit
  • Akzeptanz

Nach Identifizierung potentiell geeigneter Ansätze sollen Kooperationen und gemeinsame Forschungsprojekte zur technischen Umsetzung der Konzepte angebahnt werden. Die Umsetzung dieser Projekte erfolgt dann außerhalb des RIN, ggf. in den geeigneten Förderumfeldern, wie z.B. in den Horizon2020 PPPs BBI (Biobased Industries Initiative) und SPIRE (Sustainable Process Industry through Ressource and Energy Efficiency), oder in den Programmen EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) und Interreg. Weitere Informationen zu den verschiedenen Bereichen, die vom RIN Stoffströme adressiert werden, finden Sie unter Punkt Themen.